Unser kleiner Schatz ist jetzt fast 11 Monate alt. Durch "Zufall" habe ich heute Eure schöne Seite entdeckt!

Die ersten 4,5 Monate waren nicht schön. Dass es eine immense Lebensumstellung ist, von der Selbst- in eine zuvor ungekannte Fremdbestimmtheit zu kommen, geht fast allen frisch gebackenen Eltern so.

Womit wir jedoch ganz und gar nicht gerechnet haben, ist, dass unser völlig gesundes Wunschkind – das Teilchen, dass unser Liebespuzzle nach 9 Jahren Zweisamkeit perfekt machen sollte - es so schwer mit seinem Start ins Leben haben würde. Und, dass es für uns sooo schwer werden würde.

Ich weiß noch, wie ich nach den letzten 10 Schwangerschaftstagen unter Hoffen und Bangen, dass alles ok ist mit meinem Baby im Bauch, letzten Endes nach 16 Stunden Wehen mit Not-Kaiserschnitt, vollgepumpt mit Schmerzmitteln aller Art, nachts im Aufenthaltsraum der Klinik am Fenster stand und dem lieben Gott dafür gedankt habe, dass wir ein gesundes Baby bekommen haben und alles gut gegangen ist. Wir haben gemerkt, dass er noch nicht angekommen war, waren uns aber absolut sicher, dass er von uns so mit Liebe überschüttet werden würde, dass alleine das die schlimmen Tage vor der Geburt und auch die Geburt selbst ganz schnell wieder gutmachen würde.

Leider kam es etwas anders...

Über 4 Monate, etwa 150 Tage lang haben wir unser kleines Wunder Tag für Tag, stundenlang, schreiend im Tragetuch getragen. Ich weiß nicht, wie viele Stunden ich mir die Finger wund gegoogelt habe, nach Möglichkeiten, ihm und uns zu helfen. Wie oft ich in den Himmel geschaut habe und gefragt habe: „Warum?“ und "Was hat er???". Er schrie, und schrie und schrie. Stundenlang am Stück. Ohropax im ganzen Haus. Eine Odysee von Arzt, zu Osteopath, zu Heilpraktiker, zu anderem Arzt, zu Schreiambulanz & Co. - kurz mal zum Einkaufen ohne Partner und Baby - schon beim Aussteigen aus dem Auto vor der Garage war das schrille Schreien durch die dicken Hauswände zu hören.

Stressige Zeiten im Job vorher? Nichts gegen die psychische Extrembelastung, die wir hier kennengelernt haben.
Gut gemeinte Ratschläge wie „Macht Euch nicht so verrückt!“ oder „Er spürt Eure Unsicherheit“ oder gar „Genießt es, das ist die schönste Zeit...“ - Salz in die offene Wunde.
Wie oft ich dachte "Nie wieder! Warum hab ich mir das angetan? Ich war doch glücklich!".

Bei mir gipfelte das Ganze in eine saftige postpartale Depression (mit Hauptsymptom Schlafstörungen), die tagesklinisch (Mutter-Kind-Tagesklinik) und medikamentös behandelt werden musste.

Inzwischen bin ich sehr glücklich mit meinem Kind und meinem Mann - bis hierher war es ein langer, sehr steiniger Weg, mit einigen Stolperschritten Richtung Abgrund.
Ich weiß noch, wie schwer es für mich war, zu glauben - dass das alles irgendwann besser wird! Aber es wird. Es dauert manchmal etwas länger und nimmt ein paar Schlenker - aber es wird!
Geholfen hat letzten Endes nur Abwarten und Durchhalten. In meinem Fall mehr schlecht, als recht - aber wir haben es überstanden! Und unser Schatz ist das Tollste, was uns passieren konnte! Inzwischen könnte ich mir ggf. ein zweites Kind vorstellen - nicht jetzt - aber vielleicht in ein paar Jahren. Mein Mann nicht. Wenn wir über dieses Thema sprechen, nimmt er mich in den Arm und sagt: "Nicht zu diesem Preis!". Damit meint er nicht, was er an Nerven gelassen hat, sondern, wie schlecht es mir ging. Mal sehen, was die Zukunft bringt.

Haltet durch! Es ist nicht einfach, aber mir hat mal Jemand gesagt: "Den besten Schülern, stellt Gott die schwierigsten Aufgaben!" - soll heißen: Ihr meistert das! Und Ihr regeneriert Euch irgendwann wieder, versprochen!

Liebe Stephanie

Das stellt man sich wirklich viel viel anders vor. Ich möchte allen Mamis & Papis mit Schreibaby folgendes empfehlen: Emotionelle Erste Hilfe
Googelt nach diesem Wort oder auf www.emotionelle-erste-hilfe.org findet ihr Beraterinnen. Hier erhaltet ihr Hilfe.

Herzlichst
Renate

So, jetzt muß es endlich mal raus:

Ich habe eine 22 Monate alte Tochter, sie ist sehr clever, kann super kommunizieren, ist ein sehr einfühlsames, liebes, traumhaftes Kind. Aaaaaber sie kämpft seit sie 3 Monate alt war gegen das Einschlafen. Sie kann unendlich lang gegen den Schlaf ankämpfen. Ich muß dazu sagen: mir ist es egal ob sie bei/auf mir einschläft oder wann und wie lange sie schläft. Die Hauptsache ist, daß sie zu ihrem Schlaf kommt. Madame tanzt rum bis sie vor Müdigkeit in etwas läuft etc. Und wir gehen täglich raus, sie darf klettern, rennen, turnen. Alles. Einschlafen geht bei ihr nur durch "Anschreien". Dann fährt sie in Sekunden runter und schläft. Jedoch will ich nicht laut werden. Grenzen setzen ja, aber nicht schreien. Ok. Mit einer Tochter geht das ja, aaaber:
Seit 8 Monaten haben wir eine weitere Tochter. Ebenfalls so ein perfektes Mädchen. Jedoch war sie ein Frühchen (ssw 29), aber man merkt keine verzögerte Entwicklung. Sie hatte das Atemnotsyndrom und mußte 9 Wochen im Spital bleiben. Die Kleine schlief traumhaft, bis zum 4. Monat. Seit da an gibts nur Geschrei bis sie einschläft. Auf dem Arm halten nützt nichts, schreit extrem laut und wirkt wütend. Nuggi etc will sie nicht, da wird sie noch wütender. Irgendwann schläft sie vor Erschöpfung ein. Und ich halte es kaum noch aus mit den Beiden. Nur das Einschlafen ist bei uns das Problem
Mit der Älteren kann ich ausdiskutieren, was sie noch benötigt. Aber die Jüngere macht mich wirklich wütend. Und wütend werden möchte ich bei ihr nicht werden weil sie doch so tapfer war und stark und ein echt unkompliziertes Kind sonst

Ich muß noch sagen: ich bin Kleinkinderzieherin, kenne all die Tricks mit Ritual etc. Würde mich auch als entspannt und geduldig ansehen. Und ich liebe starke Persönlichkeiten bei Kindern und laße sie auch sich entfalten. Aber ich frag mich immer noch, ob ich mich so täusche, oder ob meine Liebsten einfach so neugierig und lebhaft sind und nichts verpaßen wollen von der Welt?! Sind sie vielleicht überreizt? Schmerzen haben beide keine, da klingt das Weinen anders.
Hiiilfe!!!

Hallo

Hilfe kann ich dir leider nicht anbieten, vielleicht ein bisschen Trost. Wie ich es lese, ich glaube, du machst alles richtig. Meine Tochter hat sich auch immer ins Schlaf geschrien. Jedoch nur die ersten 6 Monate. Es war zum Verzweifeln. Sie ist ein sehr aufgewecktes Mädchen, die nichts verpassen will. Mittagsschlaf war für uns immer ein Riesentheater. Ich habe leider keine Ratschläge für dich. Aber du bist nicht alleine. Meine Tochter (jetzt 5) hat immer noch sehr viel Mühe mit runterfahren und hat Angst, was zu verpassen, will immer wissen, was wir machen, wenn sie im Bett muss, möchte am liebsten gar nicht ins Bett.

Ich wünsche dir viel Kraft und verliere die Hoffnung und Humor nicht. Ich weiss, es ist einfach gesagt... Liebs Grüssli