Unser Sohn ist mittlerweile fast 3 Jahre alt und das Einzige, was uns im Vergleich zu anderen Kindern auffällt, ist seine besonders feinfühlige und sensible Art.
Die starke Schreiphase dauerte damals von der Geburt bis ca. zum 4. Monat und dann war er nach wie vor sehr "instabil" und äussere Veränderungen oder Menschenansammlungen brachten ihn ganz aus dem Gleichgewicht. Es war auch nicht möglich ihn zu einer Babysitterin oder in die Kinderkrippe zu geben. Ebenso verweigerte er Brei und feste Nahrung bis er 15 Monate alt war und wollte nur gestillt werden. Im Nachhinein betrachtet, habe ich mir da wohl viel zu viel Sorgen gemacht. Er hatte einfach ein anderes Tempo und wäre sicher nicht vor vollem Teller verhungert.

Jetzt ist es so, dass er Stimmungen sehr gut wahrnimmt und darauf reagiert - egal ob bei Freunden, beim Einkaufen oder im Zug. Er merkt auch sofort ob mein Mann oder ich jemand Anderen "sehr gern" oder nur "gern" mögen. Aber da haben vermutlich die meisten Kinder eine extrem gute Wahrnehmung.
Bezüglich Wutanfälle kann ich bis jetzt nichts Besonderes berichten.

Liebe Kathion, liebe Nicole

Da kann ich mich auch anschliessen, genau so nehme ich meine beiden Kinder wahr. Wenn ich z.B. heute meinen Sohn betrachte, wie er sich verhält, sehe ich noch immer einen hochsensiblen Menschen. Ich beobachte, wie er einerseits sehr aufgeschlossen, fröhlich und auch sehr freundlich und offen ist, und andererseits sehr gefühlsstark äussern kann, wenn er sich überfordert oder unwohl fühlt. Meist kann ich ihn sehr gut "lesen", kann mittlerweile gut auffangen und ihm Halt geben statt ihn misszuverstehen. Wenn er spürt, dass er in Sicherheit ist und verstanden wird, beruhigt er sich meist recht schnell. Das ist für mich unheimlich wichtig, denn genau das ist mir ja damals, als er so viel geschrien hat selten gelungen. Dieses ihn abholen und beruhigen können.

Ich bin eben auch sehr interessiert daran, zu wissen, ob das Thema Schreibabies und Hochsensible Menschen nicht zusammenhängen - oder umgekehrt. Ich war vor ein paar Monaten an einem Vortrag zu dem Thema "Ist mein Kind hochsensibel?". Das war ein Vortrag von Marianne Schauwecker. Sehr spannend. Die Homepage ist www.hochsensibilitaet.ch. Leider fehlt mir momentan die Zeit: Aber mich würde es sehr interessieren, ob es da Zusammenhänge gibt.

Vorerst Euch eine gute Zeit!

Susanne

Hallo Zusammen

Mein Kleiner ( jetzt 1,5 Jahre) war auch Schreibaby. Es hielt die ersten 6 Monate an. Tagsüber weinte er immer mal wieder für eine halbe bis 1h und abends, über Wochen jeden Tag 3-4h am Stück. Ich war mit den Nerven am Ende, nachts wenns hoch kam auch nur 3-4h schlaf aber nicht am Stück. Es war die härteste Zeit die ich bis jetzt durchlebt hatte. Hab mir viel Vorwürfe gemacht, was ich wohl falsch mache, warum strahlen die anderen Babys und meiner schreit so stark und lange... der Osteopath hat in den ersten 3 Monaten nichts gebracht, aber danach merkte ich einwenig eine Besserung. Wie ihr schon geschreiben habt, waren Menschenansammlungen oder viel Trubel war es abends ganz akut. Deshalb lies ich manchmal nicht mal den Radio laufen um wirklich alles auf einem Minimum zu halten. Er schrie auch im Kinderwagen, nach kurzer Zeit auch im Tragetuch, das Auto war noch unser Bonus. Doch mit der ZEit wurde auch dies gefährlich wenn man selbst total übermüdet ist und dann auf die Strasse geht mit dem Baby hinten. Ich war froh half mir mein Mann abends viel und er trug ihn auch in der Stube hin und er, bis er irgendwann vor Erschöpfung einschlief... ja es war eine knallharte Zeit, und ich hab vor meiner Geburt auch von Schreibabys gehört, doch das es so werden würde... nee, hätte ich nie gedacht!

Jetzt ist er ein richtiger Sonnenschein, total aktiv! Er ist nie gekrabbelt, dafür mit 7 Monaten an 1 HAnd und mit 9,5 Monaten frei gelaufen. Auch jetzt ist er total aktiv und wir lieben es draussen herum zu tollen bei jedem Wetter. Er ist immer noch schneller weinerlich oder reagiert auch sensibler auf alles, aber ja, damit kommen wir alle gut klar :-) Jetzt muss ich jeweils schmunzeln wenn andere Mamas mir sagen, dass es soooo streng sei, wenn der Kleine mal krank ist und sie 3x nachts aufstehen müssen. Ich denke, das meistern dan Schreibaby Mamis anders ;-) Einen wirklichen Grund für sein Schreien weiss ich bis heute noch nicht und ich denke, dass werde ich auch niemals wissen... annehmen ja das hab ich auch gelernt. Habe gemerkt, durch dass ich so unausgeglichen war ich den Kleinen auch mit hiein gezoge haben. Habe dann mal aus der Apotheke Dymnasian forte gekauft, weil ichs in der Werbung gesehen habe und ich denke, dies hat mir auch geholfen aus dem Teufelskreis auszubrechen und wieder zu Kräften zu kommen. Kopf hoch an alle Schreibaby Mamis - ich weiss ihr habt es schon 1000x gehört - es geht vorbei - und ihr könnt ab sofort jeden Tag extrem stolz auf euch sein was ihr da leistet!! :-) Alles Gute

Ja sehr sensibel kann ich definitiv auch 3-Fach unterstreichen und unterschreiben!

Meine Schreibabys sind heute 7,5 Jahre / 4,5 Jahre / 8 Monate alt und alle 3 reagieren extrem auf Überreizung, aber jede hat so ihren eigenen Weg damit umzugehen.
Sie haben ein sehr ausgeprägtes Gespür wie es dem gegenüber geht.
Sie nehmen viele Dinge auf einen Blick war die andere nicht mal bei genauen hinschauen bemerken.
Ihre Gedanken kreisen in Dimensionen die für ihr alter absolut untypisch sind.
Haben einen sehr ausgeprägten Gerechtigkeitssinn.
Ebenfalls bemerke ich ein gutes Gespür für gefährliche Dinge/Situationen.
Logik ist eine ihrer Stärken.
Aber auch körperlich sind alle 3 was fein- und grobmotorik betrifft in allem extrem früh.

Klar die Jüngste ist noch zu klein um genaueres sagen zu können aber ich sehe sehr sehr viel parallelen zu den andern beiden in dem alter.

Hier noch ein paar Beispiele.
Wir gehen auf ein Fest, nach 2 Minuten stehen meine Töchtern da und erzählen das alle Erwachsenen schwarze Socken tragen und was die andern Kinder für Socken anhaben.
Es erstaunt mich nicht mehr wenn nachts um 23:00 uhr eine 4 oder 5 Jährige zu mir ins Bett kommt die nicht schlafen kann weil sie jetzt unbedingt wissen will wie eigentlich der aller erste Mensch auf die Welt gekommen ist oder wie das Universum funktioniert!.... genauso weiss ich inzwischen das ich bei solchen Fragen nciht versuchen muss sie mit üblichen Antworten die man Kindern halt so gibt abzuspeisen, das merken sie sofort und lassen keine Ruhe.
oder das meiner ältesten im alter von 1,5 jahren schon soooo klar war das unmöglich das Christkind die Geschenke an Weihnachten bringen kann weil ja jemand der Geburtstag hat Geschenke bekommt und nicht verteilt (war eine hitzige Diskusion zwischen ihr und ihrem Cousin damals)
Im Alter von 3 jahren waren + und - Rechnungen bis 10 schon keine Herausforderung mehr
Beim Turnen wird zuerst ganz genau den anderen zugeschaut und dann abgewägt ob man das wagen kann oder ob es ev doch zu gefährlich ist.

..... etc. etc. etc.
mich wundert das alles schon lange nicht mehr, für mich sind meine Kinder einfach wie sie sind und das ist für mich normal. Würd ich nicht die andern Kinder bei meiner Arbeit erleben wüsst ich warscheindlich nicht mal das sie da zum Teil echt anders ticken als der Rest.