Der Titel sagt es schon. Ich denke das Thema ist wichtig, weil sich Mütter mit Schreikindern oder einfach mit Kinder, die mehr brauchen sehr alleine fühlen.
Ich bin gerade zum 2.Mal Mami geworden und mein 2.Kind habe ich 24h bei mir. Ich habe noch ein Kleinkind und manchmal denke ich, dass ich jeden Moment tod umfalle.
Wem geht es ähnlich, wie kämpft ihr weiter?
Bei uns war schon das erste Kind im ersten Jahr seeeeehr bedürftig und schrie viel. Das 2.Kind hat enorm viel durchgemacht, war sogar am 2.Lebenstag auf der Intensivstation. Ich verstehe, dass mein Kind mich jetzt total braucht. Aber eben ich hab ja noch ein anderes. Wäre froh um Austausch. Vielleicht kann man sich gegenseitig aufmuntern. LIebe Grüsse laura

Liebe Nicole
Vielen Dank für Deinen Beitrag. Ja mir geht es auch so schlecht wegen dem älteren (3Jahre) Er tut mir so leid und gleichzeitig bin ich froh wenn er ausser Haus ist. Er hat im Moment nur Unsinn im Kopf, bockt und trotzt ständig. Es ist nicht zum aushalten. Schreikind und ein Kind in der Trotzphase mit ganz viel Temperament.
Ja ich habe Unterstützung, aber irgendwie hab ich das Gefühl es reicht trotzdem nicht. Bin schon in einer Depression und mag nicht mehr. Einfach abwarten dass die Zeit vorübergeht.
Dem Baby gehts besser, aber es hatte was sehr schweres, was man im Auge behalten muss.
Danke fürs Zuhören. Liebe Grüsse

Liebe Laura
Ich hatte zwei Schreibabies. Ich habe mir in weiser Voraussicht bereits während der zweiten Schwangerschaft eine Betreuung organisiert. Das war möglich über den Familienentlastungsdienst des Jugendsekretariates (Bezirk Meilen). Da konnte ich für 60 Stunden Hilfe (in schweren Fällen gestatten sie mehr) beantragen. Ich hatte zwar nur 2 mal 3 Stunden die Woche (zwei Vormittage) Hilfe, aber da ich keine familiäre Unterstützung (Mutter, Schwiegereltern, etc.) erwarten konnte, war mir das wichtig. Zumal ich wusste in was für eine Lage Frau kommen kann. (Meine Tochter hat wie dein zweites schon als Neugeborene viel durchgemacht hat (1. Kind). Operation, Intensiv, Neonatologie, etc.)
Promt war es dann auch so. Ich hatte einen schreienden Sohnemann. Für mich war die Isolation so bezeichnend. Ich hatte das Gefühl, auf einem anderen (nicht sehr schönen) Stern zu sein. Ohne wirkliche Hilfe - denn richtig schlimm waren ja meist auch die Nächte. Jeweils wenn es eindunkelte kam ich psychisch in ein richtiges schwarzes Loch, ich hatte immer solche Angst vor den Nächten. Und am schlimmsten sind dann noch wie Du sie jetzt auch hast: die ganzen Schuldgefühle! Nicht genügen zu können, nicht beruhigen zu können, nicht da sein zu können - am allerwenigsten für Dich selber, aber das vergisst Frau ja dann vollkommen, das die eigenen Ressourcen zu hüten sind, bzw. wiederhergestellt werden sollten (nach der Geburt).
Meine Tochter ging dann bereits in den ersten Kindergarten. Das war vielleicht einfacher. Ja. Dafür musste ich mich mehr an die Zeitpläne vom Kiga halten, aufstehen, mittagessen trotz Kind an der Brust, etc.. Kann auch streng sein.
Ich hatte erst ca. 1 1/2 Jahre nach der Geburt meines Sohnes das Gefühl, einigermassen wieder "lebendig" zu fühlen. Die Nächte haben so an mir gezehrt. Jetzt geht es besser - irgendwann purzeln die ersten Wörter aus meinem Sohn. Wie schön!!! Viel einfacher wird es jetzt. Ich will Dich nicht entmutigen. Bei mir war es einfach ein riesenlanges Wiederaufladen.
Nehme momentan Strath, Aufbaupräparat. Das hätte mir sicherlich in dieser schweren Zeit mit meinen Schreibabies auch geholfen. Evt. ein Tipp für Dich?
Vorerst ganz herzlich

Susanne

LIebe NIcole
Vielen Dank für Deinen Tip. Ja ich habe ein Buch über EEH, aber eben die Zeit fehlt....
Vielen vielen Dank für Deine Worte. Liebe Grüsse Laura

LIebe Susanne
Vielen vielen Dank für Deinen Beitrag. Oh je tut mir leid, dass Du auch so viel erleben musstest. Geht es Deinem Kind jetzt besser? Das prägt sie wahrscheinlich das ganze Leben.
Ja mir geht es oft so, als wäre ich auf einem anderen Planeten. Ganzer Tag Baby tragen und vier Wände anstarren. Aber irgendwie kann ich damit leben. Es geht mir einfach auch um den Grossen Kleinen (3 Jahre). Jetzt habe ich mich seit gestern organisiert, dass er nicht zu kurz kommt. Nachmittag kann er oft zur Schwester spielen, die auch Kinder hat. Und meine Mutter kommt so oft sie kann. Gestern ging es mir ganz schlecht und ich hatte schon Selbstmordgedanken. Bei mir ist dieses Loch am Morgen ganz schlimm, zittere am ganzen Körper und könnte mich gleich übergeben.
Ich weiss irgendwann wird es besser, aber wenn man drinsteckt ists verdammt hart. Es ist ein Ueberleben........Und dann denkt man wieso wir....Ich kenne die Situation ja schon vom ersten Kind, nicht ganz gleich aber lernen damit umzugehen würde ich auch beim 10.Kind nicht...
So ich wünsche auch Dir ganz viel Kraft und hoffe auf bald wieder mal. Danke für Deinen Beitrag, herzliche Grüsse laura

Liebe Laura

Ich lese gerade Deinen Beitrag. Oje. Ja, eben diese Isolation, die erlebst Du demnach am Morgen. Dieses Nichtausderhaut können und denken, dass es niemals vorbeigehen wird. Ich kann mich erinnern, einmal ebenfalls morgens einer Freundin die Tür geöffnet zu haben. Ich habe ihr nur noch sagen können, dass ich eigentlich ein eine Klinik sollte. So fertig war ich. Und ich wusste weder ein noch aus. Und das beim zweiten. Nachdem ich dachte, ich hätte es doch sicherlich etwas besser "im Griff". So etwas kriegt Frau aber eben nicht in den "Griff".

Ich weiss nur, dass es möglich ist, Spitex-Dienst zu beantragen. Das wäre vermutlich an Deinem Wohnort. Die sind für Familien mit Säuglingen da, die aber auch noch ältere Geschwister haben. Das habe ich bei meiner Tochter, also beim ersten beantragt. Das war eine grosse Hilfe. Sie hat zwar dann eher im Haushalt geholfen, da ich ja auch ständig, wirklich ständig am stillen war (Kind konnte (oder meinte ich auf alle Fälle) ich nicht abgeben. Die Spitex-Frauen sind, so haben sie mir gesagt auch mal ganz froh, wenn sie in Familien mit Kindern helfen können und nicht nur immer ältere Leute betreuen müssen. Also, evt. eine Idee für Dich???? Manchmal hilft auch bloss die Anwesenheit von einer solchen Person, vielleicht macht sie mal ein Spiel mit deinem Grossen Kleinen, oder massiert Dir die Füsse. Evt. hilft es, nicht sich selber oder dem Kind etwas anzutun. Mir hat das immer geholfen. Gesellschaft. Dann war ich nicht so allein mit dem ganzen "Mist".

Was ist mit der Hebamme? Hast Du da wen gutes? Allenfalls kannst Du über den Frauenarzt mehr Besuche verschrieben bekommen. Das hatte ich bei meiner Tochter. Dann hättest Du das Gefühl, das auch immer mal wer für das Baby kommt. Die haben auch immer so guten Ideen. Hab z.B. beim Wickeln immer den Föhn angemacht und alles schön gewärmt und das Baby angeblasen. Meiner hatte das uuuuu gern. Heut noch. Einfach aufpassen beim Biseln. Das kann töten, wenn der Strahl an den Föhn gerät. Hand übers Pfifeli. Ist ein Sohn, Dein zweites? Sorry. Weiss ich nicht mehr.

Und Notfalltropfen. Bachblüten. Immer wenn Du denkst, Du kannst bald nicht mehr. Jedes Mal 10 Tropfen. Oder auch in ein Glas Wasser und immer wieder einen Schluck nehmen....

Schüssler-Salz Nr. 7. Nennt sich heisse sieben. 10 Tabletten in heissem Wasser im Glas auflösen und schluckweise trinken. Entspannt und beruhigt. Unbedingt zu empfehlen.... Immer wenn du daran denkst.

Und, Dein Kleiner Grosser lernt viel fürs Leben!!! Nicht nur zurückzustecken, sondern auch Empathie zu entwickeln. Sag ihm, wenn Du am Anschlag bist. Sei klar zu ihm. Rede über Deine Sorgen und Dein schlechtes Gewissen, nicht genügend für ihn dasein zu können. Offenheit macht Dich für ihn menschlich und fassbar. Drücke aus, was Du fühlst. Das schadet nicht, sondern es stärkt. Dich und Deinen Kleinen Grossen. ES WIRD WIEDER BESSER!!!!

Und nein, daran könnte ich mich auch niemals gewöhnen. Niemals.

Mir hat immer dieser Spruch geholfen, von Reinhold Niebuhr

Gott gebe mir
die Kraft, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann und
die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Kann ich sonst noch etwas für Dich tun? Oder habe ich Dich voll überfahren?

Ganz herzlich!!!!!

Susanne

Liebe Susanne
VIELEN VIELEN herzlichen Dank für Deinen Beitrag. Das hat sehr gut getan, zu hören dass auch jemand anderes diese Gefühle kennt. Ja ich war auch schon nahe dran in eine Klinik zu gehen, aber ich glaube nicht dass das die Lösung wäre. Genau man denkt, wenn man es einmal gehabt hat, kann man das ein zweites Mal besser. Ich habe das Gefühl es geht mir sogar schlechter als beim ersten Kind. Gut ist auch eine grössere Belastung mit 2. Und der grössere ist eben auch seeeeehr anspruchsvoll, stark und temperamentvoll. Vielen vielen Dank für Deine hilfreiche Tips. Ich habe mich jetzt ein wenig mit Familie organisiert und die helfen wirklich viel, vor allem auch mit dem grösseren. Ja und das Alleinsein ist ganz schlimm. Die Zeit steht ja sowieso schon still, allein noch schlimmer.
Deine Sprüche sind auch sehr schön, vielen vielen Dank wirklich auch für die guten Mittel, die Du aufgezählt hast.
Ich melde mich wieder. Herzliche Grüsse Laura

Liebe Nicole
Vielen herzlichen Dank auch Dir für das Interesse mich so zu unterstützen. Es tut einfach so gut, wenn man sich verstanden fühlt. Ich muss zwar sagen, dass mir meine Famile, vor allem Mama und Schwester sehr Nahe stehen und tapfer mithelfen, wo sie nur können. Aber sich nach aussen auzutauschen tut auch ganz gut. Man denkt ja immer, nur ich habe es so schwer. Und dann ist man in dieser verdammten Versagerspirale......Danke für die Tips mit den Vitaminen...
Ich melde mich wieder und bin gespannt ob noch jemand da draussen Lust hat auszutauschen.....
Herzlichst Laura

Liebe Laura

Schön, dass Dir der Austausch so gut tut. Das freut mich. Ich habe meine strengste Phase mit meinem kleinen ja schon länger vorbei. Momentan habe ich aber gerade ein Déjà-vue: Mein Sohn hat ist seit über einer Woche krank. Zuerst mit Magen-Darm und jetzt mit 3-Tages-Fieber oder so. Wieder die super-anstrengenden Nächte inklusive Geschrei! Mammamia. Da könnt ich am liebsten den Koffer packen...;-).

Aber ich habe den Eindruck, dass es Dir wirklich grad ein bisschen besser geht? Du hast Dich etwas organisiert. Ich denke, dass das das A und O ist. "Personelle" Unterstützung in erster Linie. Das sage ich auch immer meinem Mann, der ganz sicher kein drittes Kind will, wenn ich wieder mal von einem dritten erzähle: "Ich hätte gern eine 24-Stunden-Nanny, am liebsten grad 2 davon." Hmm, wirklich, diese Zeiten mit meinen beiden schreienden Babies, die waren echt die strengsten meines Lebens. Ich kann es jetzt noch genau nachfühlen. Das geht enorm an die Substanz.

Bin gespannt, wie es Dir geht. Wie alt ist Dein/e Kleine/r jetzt?

Herzlich

Susanne

Liebe Nicole

Vielen vielen Dank für die Nachfrage. Es geht uns soweit gut. Schwierig ist es aber immer noch. Das heisst die Kleine ist mobiler, krabbelt, zieht sich hoch, vor allem an meine Beine und ist auch viel fröhlich und gut gelaunt. Sie ist jetzt 10Monate, weint aber immer noch recht viel, ist schnell gereizt und oft ist ihr einfach nichts recht und immer irgendwie unwohl. Die Tage sind sehr anstrengend und ich komme zu gar nicht, immer alles so schnell schnell nebenbei....Nächte sind mal gut (das heisst 1-2x auf) und manchmal katastrophal. Freizeit ist ein Fremdwort. Ich habe ja noch einen 3 jährigen Sohn, der mich braucht. Aber es gibt sicherlich auch viele sehr schöne Momente wo wir versuchen aufzutanken....Ich hoffe das es jetzt an den Zähnen liegt, die schiessen bei ihr alle gleichzeitig ein. Es kann ja nur besser werden. Aber danke nochmals herzlichst für die Nachfrage. Alles Liebe Laura