hallo zäme
ich starte mal einen neuen austausch, vielleicht gibt es ja andere mütter, die aktuell auch mit dem problem "schreibaby" konfrontiert sind und lust haben (oder eher "zeit" haben, da dies ja ein seltenes gut geworden ist...), sich auszutauschen.
unser kleine sohn ist jetzt 7 wochen alt und es sieht so aus, als wäre er ein schreibaby. ich wollte dies zuerst nicht so wahrhaben, aber als gestern die mütterberaterin geraten hat, sich über das tikss programm des triemli spital (interventionsprogramm für schreibabys) gedanken zu machen, war ich einerseits geschockt, anderseits aber auch erleichtert, dass das problem mal benannt wird. nachdem wir dachten, er hätte bauchkoliken und verschiedenes ausprobiert haben (flatulex, wenger milchprodukte essen, wärmekissen im bett, bauchmassage, etc) hat sich mit der zeit eher herausgestellt, dass das hauptproblem ein nichteinschlafenwollen/können ist. der kleine wehrt sich regelrecht gegen den schlaf, er strampelt, überdehnt sich und schreit wie am spiess, wenn es darum ging einzuschlafen. er scheint dabei richtig wütend zu werden! zuerst war dies nur tagsüber der fall, nun ist es aber auch in der 2. nachthälfte so, was mir grosse sorgen macht, denn ich bin jetzt schon erschöpft! sobald er müde wird beginnt er an zu quengeln und das einzige was bisher half war bewegung, dh mit dem kinderwagen spazieren oder herumtragen im tuch/bondolino. im bett lässt er sich kaum beruhigen, auch pucken hilft nicht viel. ich kann ihn nicht die ganze zeit herumtragen, denn er ist ein schweres möckli (fast 6kg für 7 wochen!) und ich spüre es schnell in den schultern, im rücken und im beckenboden.
bis jetzt habe ich tapfer durchgehalten und konnte trotz all den schwierigkeiten auch die schönen momente geniessen (wenn er lächelt und brabbelt z.b.), aber ich merke schon, wie es an meinen kräften zehrt (schlafmangel, emotionale labilität, konzentrationsstörungen, gewichtsverlust...). die mütterberaterinnen sagen, ich solle einen regelmässigen tagesablauf einhalten und schauen, dass er genug schlaf bekommt tagsüber, aber wie soll ich das bitte tun, wenn er sich so gegen den schlaf wehrt?!? ich kann ja nicht für ihn einschlafen!! das macht mich recht hilflos.
ich bin nun dabei, es mit ostheopathie auszuprobieren. für andere sachen bin ich noch etwas zögernd, da ich ein bisschen befürchte, dass man dann probleme sucht, wo eigentlich gar keine sind und dadurch noch zusätzliche sorgen schafft. mein mann und ich haben eine sehr schöne beziehung, wir haben uns riesig auf das baby gefreut und wir sind zwar nicht perfekte eltern, aber geben unser bestes. und ich finde wir machen das den umständen entsprechend nicht schlecht. klar würde jetzt ein psychologe sagen: "hmm, interessant, dass sie das alles so betonen", was in der psychologensprache eigentlich heisst: "sie verdrängen etwas meine liebe". bin ja schliesslich auch psychologin ;-) bei unsem sohn denke ich eher, dass es etwas mit temperament zu tun hat. ich war selber auch ein schreibaby, bin sehr sensibel und mein mann hat auch ein nervöses und quirliges wesen
was macht ihr so für erfahrungen?
liebe grüsse
nina

Liebe Nicole
Vielen Dank für Deine Antwort und Deine aufmunternde Worte. Irgendwie geht es doch immer weiter, auch wenn ich manchmal in der Nacht denke, ich werde das nicht überleben, es muss sich was verändern, ich kann nicht mehr, etc. Am Tag sehe ich die Dinge meistens wieder anders und bin zuversichtlicher. Ich klammere mich fest an der Hoffnung, dass die Schreiphase nach den 3 berüchtigten Monaten vorbei ist... Wobei ich weiss, dass es Babys gibt, die noch länger schreien...
Was mir hilft, ist trotz Schreien rauszugehen und Leute treffen. Ich muss mich zwar jedesmal überwinden und habe immer Schiss, er brüllt jetzt wieder wie am Spiess und alle schauen mich an und denken: "was ist das für eine Rabenmutter!" oder "warum hat sie ihr Baby nicht im Griff". Aber ich muss raus, sonst fällt mir die Decke auf den Kopf. Und häufig ist es ja so, dass der Kleine draussen gar nicht so brüllt wie ich befürchte. Es sieht manchmal sogar so aus, als würde er ein bisschen Action bevorziehen. Ich höre zwar immer wieder, man solle die Babys nicht zuviel stimulieren, ich mache eher die Erfahrung, dass der Kleine es ganz gerne hat, wenn es laut und bunt ist (?!?).
So und nun gehen wir ein bisschen spazieren.
Liebe Grüsse
Nina

Liebe Nina
Ich habe deinen Beitrag gerade gelesen. Du schreibst mir aus dem Herzen. Unsere Tochter ist am 13. Mai auf die Welt gekommen. Wir hatten eine sehr strenge Geburt mit Komplikationen. Wir suchen tagtäglich Gründe, warum unsere Tochter dermassen viel Schreit. Auch wir dachten es seien Koliken. Doch mittlerweile denke ich, dass es wie bei deinem Sohn ebenfalls der Kampf gegen das Einschlafen ist. Sie schreit jedesmal wenn sie müde ist so fest, dass sie beinahe blau anläuft, dabei drückt sie die Augen so fest zu, dass es mir nicht gelingt, ihre Aufmerksamkeit auf mich zu lenken z.b. durch singen oder sprechen. Ich trage sie tagtäglich mehrere Stunden (im Tuch oder auf den Armen) auf mir herum (ich kann sie keine 15 Minuten ablegen!!!). Auch mir geht es schon ziemlich in den Rücken. Denn auch unsere Tochter ist überdurchschnittlich schwer. Wie du komme auch ich langsam aber sicher an meine Grenzen. Ich hatte vom Mami-Sein andere Vorstellungen. Unsere Tochter war und ist ein absolutes Wunschkind. Aber zur Zeit weiss ich fast nicht mehr weiter. Wir haben sie so fest lieb und doch kommen negative Gefühle auf, wenn sie so schreit. Auch ich leide zur Zeit an Schlafmangel und emotionaler Labilität (weine viel). Auch ich bin mit unserer Tochter beim Osteopathen gewesen. Bis jetzt habe ich noch keine Veränderung wahrgenommen. Wir bleiben jedoch dran. Zusätzlich bin ich auch in homöopathischer Behandlung. Meine ganze Hoffnung liegt nun darin. Auch ich ersehne die 3 Monaten und hoffe und bete, dass es dann vorbei ist mit dem täglichen Schreien.

Liebe Grüsse Sandra

Liebe Sandra
Schön, dass du dich meldest! Auch ich hatte eine schwierige Geburt mit einer sehr langen Austreibungsphase, schlussendlich musste die Saugglocke ran. Ich hatte grosse Angst um das Baby, dachte es würde nie rauskommen oder es würde "kaputt" gehen. Zum Glück war dann mit unserem Sohn alles in Ordnung, er war und ist top gesund! Manchmal frage ich mich, ob das Baby die Geburt noch nicht verarbeitet hat und Angst hat, einzuschlafen, weil es dann vielleicht davon träumt??? Wie du suche ich immer wieder nach einer Erklärung... Ansonsten versuche ich, jeden Tag nach dem anderen zu nehmen. Manchmal ist es ein guter Tag, manchmal wieder ein miserabler. Die letzten Paar Tagen waren sehr schwierig, er hat über den ganzen Tag verteilt mehrmals und lange geschrieen. Manchmal bin ich unsicher: Ist er jetzt müde oder ist ihm langweilig? Er ist eben sehr neugierig und hört häufig vorübergehend auf zu schreien, wenn man ihn aus dem Bett oder dem Wagen nimmt und er herumschauen kann. Wobei sich das häufig rächt, weil er dann wieder neue Reize verarbeiten muss... Was auch schon geholfen hat, ist die umgekehrte Taktik: Ihn einfach im Bett/Wagen/Hängematte lassen, bei ihm bleiben, das Schreien aushalten und seine Gefühle validieren (z.B.: "Du bist jetzt wütend, weil das Einschlafen nicht klappen will"). Manchmal schläft er so nach 5-10 Minuten ein. Das Geheimnis dabei ist: Ich muss selber zuversichtlich sein und ihm zutrauen, dass er einschlafen kann. Und ich darf nicht in Panik geraten, wenn es nicht so schnell geht, dieses rythmische Schreien soll ja die Spannung abbauen. Aber es ist verdammt schwierig auszuhalten... Vor allem auch, weil man ja nicht genau weiss, was die Kleinen empfinden, wenn sie so schreien.
Ich finde es schwierig, nicht an mir und meiner Mütterlichkeit zu zweifeln, wenn der Kleine so häufig unzufrieden ausschaut... Ich denke manchmal schon: "Was mache ich falsch?". Gestern war ich im Rückbildungsyoga mit Baby. Ich musste 20 Minuten raus, weil er geschrien hat, aber wir haben nicht aufgegeben! Andere Babys waren die ganze Stude ganz friedlich am dösen, lächeln oder vor sich hinblabbern. Wie ich diese Mütter beneide!! Auch wenn ich meinen Kleinen trotz allem nie umtauschen möchte ;-)
Deine Tochter ist anderthalb Wochen älter als unseren Sohn, hast du schon eine gewisse Besserung gemerkt? In der Remo-Largo-Bibel und überall heisst es ja immer: "Nach 6 Wochen nimmt das Schreien ab". Habe davon noch nicht viel gespürt (!). Was sich gebessert hat: Er schläft in der erste Nachthälfte etwas länger, manchmal bis zu 5-6 Stunden. Dafür ist es nach dem 2. Aufwachen, so zwischen 4 und 5 Uhr, immer noch einen Kampf, ihn wieder zum Schlafen zu bringen.
Ich hoffe, die Homöopathie hilft bei Euch weiter. Ich habe mich für eine Trageberatung angemeldet, damit ich unseren Sohn auf dem Rücken tragen kann (weniger Last auf Rücken, Schultern und Beckenboden). Mal schauen, ob ich das hinkriege. Wenn die Ostheopathie nichts bringt, werde ich was anderes ausprobieren. Ich bin langsam aber sicher bereit, alles auszuprobieren!
Lieben Gruss
Nina

Liebe Nina

Vielen Dank für deine Tipps! Obwohl ich dich/euch nicht kenne, tut mir dein Bericht gut. Ich kann nur wiederholen, du schreibst mir aus dem Herzen. Die vielen Erfahrungen die du beschreibst, habe auch ich gemacht..!!! Auch ich besitze die Remo Largo Bibel :-).. Ich habe noch keine Veränderung wahrgenommen. Er schreibt, dass die Spitze mit ca. 6 Wochen erreicht ist, aber das kann ich nicht bestätigen. Meine einzige wirksame Lösung auf das Schreien ist das Herumtragen im Tuch. Ich habe ebenfalls gelernt jeder Tag so zu nehmen, wie er kommt. Am besten geht es mir, wenn ich keine Erwartungen an den Tag/ an mich und an unsere Tochter habe. Das ist jedoch manchmal sehr schwer. Vorallem nach einem "guten" Tag. Dann denke ich immer: hoffentlich ist der morgige Tag auch so/oder evtl. besser? Wenn der Tag dann mieserabel verläuft, falle ich ebenfalls auch ins heulende Elend..
Ich habe heute der Mütterberatung telefoniert. Sie meinte, dass Schreibabys Regulationsschwierigkeiten haben. Das heisst: sie können ihre Gefühle nicht oder noch nicht selbst regulieren. Auch finden sie sehr oft den Schlaf nicht selbständig. Die Kinder brauchen unsere Hilfe dabei. Ich bin überzeugt, auch du/ihr versucht alles, um dem KInd ein schönes "Dasein" zu ermöglichen. Es fällt mir manchmal schwer, die Schuld nicht bei mir/uns zu suchen. Die Homöopathien schickt uns Tröpfli für unsere Tochter, die ich ihr täglich eingeben muss. Ich hoffe soooooo sehr, dass es etwas bringt. Man versucht ja alles.... Den Tragekurs für den Rücken werde ich sicher auch noch machen. Lange kann ich sie sicher auch nicht mehr vorne tragen.
Jaja die Nächte.. Die letzte Nacht ging ich mit Tragetuch ins Bett, weil ich Angst hatte, dass sie aufwacht und anfängt zu schreien, wenn ich sie heraus nehme. Und nach jeder anstrengenden Nacht, denke ich am Morgen: auch diese Nacht haben wir überstanden :-)..

Liebe Grüsse
Sandra

Liebe Sandra
Du schreibst mir auch aus dem Herzen, wenn Du sagst, dass Du versuchst, jeden Tag so zu nehmen, wie er kommt und keine Erwartungen zu stellen. Ich versuche das auch. Es ist ein Leben (manchmal Überleben) von Tag zu Tag. "Carpe diem" so zu sagen ;-)
Ich mache auch die Erfahrung, das Herumtragen das Beste ist fürs Baby. Die Trageberatung kann ich empfehlen, ich übe nun, den Kleinen auf dem Rücken zu tragen. Er mag es ganz gerne, denn er kann so herumschauen und seinen grossen Neugier befriedigen. Wenn er müde ist und einschläft, kann man einfach den Stoff, der im Nacken sitzt, ein bisschen über den Kopf ziehen, so dass er dann von den Reizen abgeschirmt ist. Hier noch einen Link dazu: http://www.youtube.com/watch?v=bXFzIjwJfCU. Es gibt sicher noch andere gute Anleitungen auf youtube, wobei ich eine Trageberatung empfehlen würde, da man ja unsicher ist beim ersten Mal. Das Tragen auf dem Rucksack ist etwas angenehmer für den Rücken, aber ich kann unseren Sohn nun Mal nicht den ganzen Tag tragen... Auch beim Tragen gibt es zum Teil einen "ideologischen Touch", denn man lernt in der Trageberatung, dass wir Menschen Traglinge sind und eigentlich zu früh zur Welt kommen, d.h. wir müssen noch eine Weile herumgetragen werden (wie d'Äffli...). Macht alles schön Sinn, aber muss ich denn wieder ein schlechtes Gewissen haben, wenn ich nicht mehr mag?? Wir sind ja alle auch ohne Tragen ohne Riesenschaden gross geworden. Generell finde ich es verunsichernd, wie viele Theorien es über Babys gibt und wie sie sich untereinander z.T. widersprechen. Zum Beispiel die "3-Stunden-Regel" fürs Stillen. Habe ich aufgegeben und seither geht es uns allen viel besser... Manchmal verlangt mein Sohn nach 2 Stunden, manchmal erst nach 5. Was soll jetzt bitte daran schlechter sein als 2x3 Stunden? Habe ja selbst auch manchmal 1 Stunde nach dem Essen Lust auf ein bisschen Schoggi...
Ich versuche vermehrt, auf mich und meinen Instinkt zu hören, auch wenn das nicht immer einfach ist und ich oft ratlos bin... Aber die vielen Tipps, Theorien und Ratschläge sind manchmal auch verwirrend.
Du arme, mit Tragetuch ins Bett, das muss man ja wirklich in einer verzweifelten Lage sein, gell? Aber ich kann gut nachempfinden: Man würde alles tun, damit das Schreien aufhört oder damit unsere Kleinen weiter schlafen!
Lieben Gruss
Nina

Hallo zusammen!
Ich bin neu hier. Unsere kleine Tochter (5 Monate) ist auch ein Schreibaby. Die Große wird jetzt 2 Jahre alt und ist das absolute Gegenteil. Deshalb war es schwer zu erkennen, dass wir nun ein Schreibaby haben, da ALLE Leute uns einreden wollten, dass wir einfach verwöhnt waren von der Großen und dass wir jetzt halt ein normales Baby haben. Und normale Babys schreien einfach. Irgendwann hat sich das Schreien (ca. ab der 6. Woche) aber gesteigert und sie hat von morgens bis abends geschrieen. Wir haben alles durch: sämtliche Mittelchen gegen mögliche Bauchschmerzen, verschiedene Milchsorten (auch ohne Lactose), Osteopathie, Physiotherapie. Es half alles ein bisschen, aber nichts brachte wirklich die "Endlösung". Nun haben wir eine Fachberaterin für EEH kontaktiert und hatten bereits 3 Sitzungen. Nun ist eine Besserung zu erkennen bzw. man lernt dort mit der Situation besser umzugehen und selbst wieder aufzutanken. Desweiteren haben wir nun auf Anraten unseres Kinderarztes eine Anti-reflux-Nahrung gekauft, weil sie sehr viel spuckt und ihr auch im Liegen immer etwas "hochkroch" im Rachen. Jetzt ist es etwas besser geworden.
Trotzdem ist der Alltag sehr anstregend. Insbesondere morgens, wenn ich mich und die beiden Mäuse anziehen muss etc. Wie klappt das bei euch?

hallo izzy
meiner spuckt auch viel und ich habe manchmal das gefühl, es stört ihn, wenn er so nach dem stillen hingelegt wird. er kann praktisch nicht auf dem rücken einschlafen, daher lasse ich ihn auf der seite (gestützt) oder auf dem bauch einschlafen. habe dann halt ein bisschen angst wegen dem plötzlichen kindstod, anderseits ist es ihm so am wöhlsten.
kann ein kinderarzt irgendwie untersuchen, ob ein kind reflux hat und es ihm in der speiseröhre brennt, oder ist das nur eine vermutung aufgrund der anamnese?
ich kann mir nur vorstellen, wie anstrengend es sein muss, wenn man neben einem schreibaby noch andere kinder hat. die kleinen beanspruchen ja ganz viel aufmerksamkeit, man hat dann wahrscheinlich die sorge, dass die geschwisterchen ein bisschen unter gehen...
die bemerkungen der anderen sind manchmal gut gemeint aber selten hilfreich! das mit dem "verwöhnt sein" und "normale babys schreien" ist mühsam... da fühlt man sich nicht wirklich verstanden. oder schlimmer, man fühlt sich vielleicht noch als versagerin, weil man so viel mühe hat, "das durchschnittsbaby" zu beruhigen. ich will ja nicht die schreibabys pathologisieren, ich finde auch den ausdruck "schreibaby" ein bisschen unglücklich, da das baby ja noch viel anderes kann als schreien, aber es ist schon so, dass nichtbetroffene manchmal wenig verständnis haben.
ich hatte kürzlich so einen schlechten tag, an dem der kleine viel geschrien hat. als ich mit ihm im kinderwagen einkaufen gegangen bin und er sehr laut und schrill schrie, begegnete ich ganz viele böse blicke und z.t. auch kommentare. die harmlosere aber trotzdem nervige variante war: "hat er denn hunger?" (die müde antwort: "nein er wurde eigentlich gerade gestillt..."). manche haben mich böse angeguckt, als wäre ich eine rabemutter, die ihr baby einfach schreien lässt und nichts unternimmt...
wir hatten gerade ein paar gute tagen. unser schatz ist einmal sogar alleine eingeschlafen, ich konnte es fast nicht glauben! mal abwarten, ob es wirklich bergauf geht, ich will nicht zu früh hoffen...
glg, nina

Hey Nina,
es gibt Möglichkeiten den reflux untersuchen zu lassen. Macht man aber meist ganz konkret wohl nur, wenn das baby nicht gedeiht. Dann könnte man zum Beispiel per Sonde 24h den PH-Wert in der Speiseröhre messen lassen etc.
Das glaube ich, wie nervig das ist unterwegs angequatscht zu werden. ich ernte auch immer ganz mitleidige Blicke.
Heute war mal ein ganz guter Abend.
Hast du mal eine EEH-Beraterin aufgesucht? Bei uns hilft das wirklich.

Liebe Seraina
Du machst gerade eine ganz schwierige Zeit durch. Ich kann mir gut vorstellen, dass du dich in deiner Wohnung mit beiden Töchtern einsam fühlen musst. Ich hatte auch Momente, da waren die einzigen Erfolgserlebnisse, wenn der Kleine mal schlief und ich z.B. eine Wäsche machen konnte. Seit er 3 Monate alt ist, ist alles viel besser und ich kann endlich durchatmen. Ich weiss nicht, ob ich wie du die Kraft hätte, das Ganze über 15 Monaten auszuhalten! Aber zum Glück ist es ja mit deiner Grossen auch besser geworden. Es wird bestimmt auch mit der Kleinen besser werden, man darf einfach nicht die Hoffnung verlieren!! Aber ich verstehe ganz gut, dass es Momente gibt, wo du einfach nicht mehr kannst. Da muss man sich Unterstützung holen. Hast du denn jemand in der FAmilie oder im Freundeskreis, der dir helfen kann? Mir hat es jeweils gut getan, wenn ich den Kleinen für 2 Stunden abgeben konnte, so konnte ich mal eine Siesta machen und ein wenig auftanken. Es half mir auch, mal nicht alleine mit dem Kind zu sein, die Verantwortung ein bisschen zu teilen und mich austauschen zu können. Wenn keine Unterstützung in der FAmilie ist oder wenn die nicht reicht, kannst du immer noch professionelle Unterstützung holen. Manche machen gute Erfahrungen mit "emotionaler ersten Hilfe". Ich glaube, wenn mein Kind noch länger geschrien hätte, hätte ich sowas probiert oder wäre ich zu einer Psychologin gegangen, die Erfahrung in sowas hat. Ich denke, man muss sich nicht schämen, HIlfe in Anspruch zu nehmen, denn so eine Situation wie du sie schilderst, zerrt extrem an den Kräften und kann sehr belastend sein (was andere nicht immer verstehen können, denn in den Medien wird immer das wunderbare und erfüllende Mutterglück dargestellt).
Ich hoffe, du findest zwischendurch wieder freudige Momente, die wieder Kraft geben, um die schwierigen Tage zu überstehen.
Herzliche Grüsse, Nina

hallo zusammen

"schön" gibt es hier einen austausch von mamis mit schreibabys!

unsere zweite tochter ist nun 5 wochen alt und sie schreit und schreit und schreit, deshalb bin ich nun auf diese seite gestossen und hab heute das erste mal hier im forum von euch gelesen und ich muss sagen, SO vieles kommt mir bekannt vor weil es einfach gleich ist wie bei uns.
zbsp.:
- auswärts total lieb und fast nie am weinen
- den schlaf nicht finden
- bei lärm ruhiger
- angst vor den blicken anderen (rabenmutter/die lässt ihr kind schreien)
- emotionale labilität
- schlafmangel
- wir ertragen dieses gebrüll nicht mehr

wir hatten heute noch 1 monatskontrolle und seit einer woche schrieb ich ein 24h protokoll um mal schwarz auf weiss zu sehen was unsere tochter eigentlich so macht, weil wir haben mittlerweilen überhaupt kein zeitgefühl mehr, kaum macht sie einen mucks löscht es uns schon ab weil wir das gebrüll einfach nicht mehr hören können. ich hab dieses protokoll zur kinderärztin mitgenommen und sie hat gesagt, dass es zwar "normal" ist in dem sinne von kein abnormales verhalten/verhaltensstörungen aber trotzdem sei es natürlich viel und sehr belastend. sie hat uns dann auf das angebot vom triemli aufmerksam gemacht und will nun mal für uns abklären... ich warte also noch auf ihren rückruf.

mich hat das nun erst recht aus der bahn geworfen, dieses auf schwarz/weiss oder anders gesagt offiziell bestätigt zu haben, andererseits weiss ich nun, dass ich nicht spinne und mir das einrede.

wir, vorallem ich extrem, haben mühe die kleine abzugeben (war schon bei der grossen so, sie wurde das erste mal überhaupt gehütet als sie 18 monate war und das auch nur erst mal für 2.5h). mein mann und ich sind uns nun seit heute am gedanken machen in welcher form wir hilfe versuchen annehmen zu können (von welchen personen, in welcher art etc). das ist für uns irgendwie total schwierig aber wir sehen nun beide ein, dass wir hilfe brauchen!

Ich bin aber schon mal ein bisschen über meinen schatten gesprungen und hab nun eine kollegin gefragt, ob sie die nerven hätte mich etwas zu unterstützen, bis sich die lage bessert. Wir fragen uns halt auch, wem wir das zumuten können, ich wüsste nicht ob ich ein fremdes schreiendes kind stunden rumtragen/betreuen könnte, klar kann man es wieder abgeben aber mir wars jeweils recht unangenehm ein schreiendes baby im arm zu halten (waren jeweils keine schreibabys!)

Was wir bis heute unternommen haben:

-osteopathie (dachten eigentlich erst, sie wäre etwas entspannter und hatten auch tatsächlich 2 recht gute tage, aber das wars irgendwie schon wieder. Hab jetzt heute nochmals einen termin gemacht)
- trageberatung: da hab ich gestern morgen eine email geschrieben mit bitte um kontaktaufnahmen zwecks termin nur leider hab ich noch nichts gehört
- 24h protokoll führe ich seit einer woche um einfach zu sehen, dass es auch mal gute tage gibt und halt aber auch die bestätigung, dass wir wirklich ein schreibaby haben und nicht einfach nur das gefühl haben eins zu haben.

Ansonsten trag ich sie die meiste zeit, der haushalt bleibt total auf der strecke, den macht mein mann wenn er abends nach hause kommt.

Der grossen tochter gegenüber hab ich jedoch ein schlechtes gewissen, ständig hab ich die kleine auf dem arm, dann muss ich sätze sagen wie:

-Ich muss rasch zur kleinen weil sie ganz fest weint
-Du musst rasch warten weil ich die kleine auf dem arm hab (vorallem beim schoppen geben)
-Ich kann sie nicht mehr gross knuddeln/kuscheln beim einschlafen weil die kleine weint und mein mann grad nicht da ist
-Ich komme gar nicht mehr gross zum spielen mit ihr weil nur schon das mittagessen rechtzeitig auf den tisch zu bringen eine wahnsinns herausforderung ist

Ich sehne mich also auch sehr dem 4. Lebensmonat! Hab aber immer im hinterkopf dass meine kollegin diese tortur 7mt mitgemacht hat und dann kommen schon ein wenig versager gefühle auf wenn ich nach 5wochen schon so fertig bin und jammere…
Grundsätzlich wissen wir, dass wir nichts falsch machen, denn wir behandeln die zweite tochter nicht anders wie die erste und sie war das pure gegenteil. Was mir sorgen macht ist, die geduld zu bewahren, wo ist der punkt wo es uns die sicherung putzt (hat die kiä so schön formuliert).

So nun geniesse ich einen moment die ruhe mit meiner grossen, mein mann hat sich die kleine geschnappt und ist kurz raus mit ihr…

Ich wünsch euch allen viel kraft und durchhaltevermögen und ich hoffe wir können uns hier ein bisschen aufmuntern.

Liebe grüsse lani

hallo seraina

lange hab ich nicht mehr hier reingeschaut, da ich schon bei der registrierung sah, dass hier nicht viel làuft.

es ist einige zeit vergangen und wir hatten nun gestern die 4 monatskontrolle. sie schreit immer noch mehr als "üblich" aber es sind zum glück nicht mehr 8h und mehr am tag. anstrengend ist sie und meine nerven sind total am ende, ich müsste sie irgendwie kurieren....

um deine frage zu beantworten: nein, wir haben das angebot vom triemli nicht angenommen. in erster linie gefiel meinem mann dieser gedanke nicht und es gab auch entmutigende worte aus dem kollegenkreis.

vielen dank! ich hoffe sie gibt gas mit sitzen/kriechen. ich hab die hoffnung, dass es dann bessert weil sie aktiv beim spielen mit dem grösseren geschwister mitmachen kann...

mal sehen, die hoffnung stirbt zuletzt!

wie geht es dir mit deiner 2. tochter? hat es schon gebessert? das eingesperrt sein kenn ich, es geht mir auch so mit meinen beiden und die kälte macht es auch nicht grad einfacher...

lieber gruss lani

Hallo zusammen,

ich weis genau wie schwer es ist mit einem Schreibaby zurecht zukommen. Meine Frau und bekommen schon graue Haare.
"Eigentlich" fehlt es unserem kleinen Racker an nichts...aber er wird erst dann wieder ruhig wenn wir Ihn in den Arm nehmen und wippen.

Das Problem ist das es nach einer gewissen Zeit echt in die Arme geht und meine Frau bald größtenteils wieder alleine unseren Sohn versorgen muss. Für alle die ähnliche Probleme haben kann ich wirklich nur empfehlen sich eine Federwiege für Babys zuholen.
Ich habe uns eine bei http://www.swing2sleep.de/ geholt und mus echt sagen, dass es bis jetzt viel entspannter ist. Mein kleiner Schläft endlich mal wieder 1,5 -2,5 h durch un wir können ein wenig mehr enstpannen.

Ich hoffe es hilft euch weiter! Vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht wie wir?

Liebe Grüße und immer durchhalten!

StolzerDaddy